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1914 - "Leverkusen"

Das uns heute bekannte Leverkusen bestand 1914 aus den Städten Hitdorf, Opladen, Neukirchen und den Bürgermeistereien Rheindorf, Küppersteg und Schlebusch. Das heutige Stadtgebiet reicht vom Rhein im Westen bis zu den ersten Ausläufern des Bergischen Landes im Osten.

Dieses Gebiet gehörte seit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zum Kreis Solingen. Neben den Bürgermeistereien besaßen Landrat und Gemeinderäte politischen Einfluss.

Hinsichtlich bestimmter Aufgaben im Verwaltungsbereich nahm die Stadt Opladen eine besondere auch überörtliche Stellung im Gefüge der Städte und Bürgermeistereien ein. Darüber hinaus spielte Opladen eine wichtige Rolle als Gerichts- und Schulstandort mit vier Gymnasien.

Die Stadtentwicklung und einhergehend die Entwicklung der Bevölkerungszahlen stehen im direkten Zusammenhang mit der vom Anfang des 19. Jahrhunderts ausgehenden Industrialisierung.

Zahlreiche Unternehmen aus dem chemischen Sektor, der Textilindustrie und der Schwerindustrie siedelten sich im Laufe des 19. Jahrhunderts auf dem heutigen Stadtgebiet Leverkusens an. Populäre Beispiele hierfür sind Friedr. Bayer & Co., die Dynamit-Actien-Gesellschaft, ETAG- Elberfelder Textilwerke A. G. oder aber die Theodor Wuppermann GmbH.

Opladen hatte sich zuvor als wichtiger Eisenbahnknotenpunkt etabliert. In Folge dessen wurde hier 1903 ein Ausbesserungswerk errichtet, welches bis in das Jahr 2003 im Betrieb war.

Die Einrichtung neuer Bahnstrecken führte dazu, dass die Rheinschifffahrt, gerade im Personenbeförderungssektor, mehr und mehr in den Hintergrund trat.
Einhergehend mit der Niederlassung der Unternehmen wurden Siedlungen für die Beschäftigten errichtet und kulturelle Angebote geschaffen, welche der übrigen Bevölkerung ebenfalls zu Gute kamen. Beispiele hierfür sind Sportangebote verschiedener Art oder Theateraufführungen.

Die Einwohnerzahlen stiegen von 1910 bis 1920 an, wenn auch die Zahl zwischenzeitlich stagnierte.